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Beumelburg, Walther
4.10.1894 - 26.8.1944

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Viereck Olaf Simons, 2004

 
 
 
 
Rundfunkintendant. Geboren am 4.10.1894 in Traben Trarbach, Mosel, ältester Sohn des Superintendenten Eduard Beumelburg und der Marie geb. Waldeyer; Bruder des Schriftstellers Werner Beumelburg, evangelisch. Abitur in Traben-Trarbach. Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, zuletzt im Türkischen Großen Hauptquartier. Nach dem Krieg Leiter der Zentrale der paramilitärischen rechtsnationalen Orgesch in München - Beumelburg hält die Position angeblich bis 1923, also auch nach der offiziellen Auflösung des Verbandes noch, inne. Folgend bis zu dessen Tod 1924 Privatsekretär von Hugo Stinnes. Wenig Information liegt über die Tätigkeit des Diplomakaufmanns und DNVP-Mitglieds für die Jahre 1924 bis 1932 vor. 1932 wird Beumelburg Leiter der Nachrichtenabteilung der Reichsrundfunk GmbH, am 17.2.1933 wird er zusammen mit dem Schriftsteller Christian Brodersen zu deren politischen Überwachungskommissar ernannt. Mitgliedschaft in der NSDAP und der SS. Ab dem 15.4.1933 Intendant des Südwestfunks in Frankfurt, im Juli 1933 Ernennung zum Präsidenten der Reichsrundfunkkammer. Ab 1934 Intendant des Reichssenders Berlin. Seine Entlassung am 2.4.1937 steht vermutlich in einer Linie mit dem Vermerk in seinen Personalangaben der SS, wo es heißt: "Aus dem SS-Hauptamt entlassen. Als SS-Führer ungeeignet, da er die erforderliche kompromißlose Einstellung zur Judenfrage nicht besitzt.". Arbeit für den Verlag G. Stalling, Oldenburg (der Stammverlag seines Bruders), als Leiter der Beliner Zweigstelle des Unternehmens. Mit Kriegsbeginn Wiedereintritt in die Wehrmacht mit dem Rang eines Hauptmanns, dann Majors in einer Panzereinheit in Neuruppin. 1940 Westfeldzug, Verbindungsoffizier in Paris, zuletzt Stellung beim OKW in Potsdam.

Die Umstände seines Todes am 26.8.1944 um 5:30 Uhr bleiben dubios - die Leipziger Nachrichten vom 12.10.1944 vermelden, er sei beim Morgenausritt einem Herzschlag erlegen. Der Todesort - gegenüber von Neufahrland (bei Berlin) am See - liegt unweit des Hauses seines Bruders, mit dem er noch die Nacht zuvor verbrachte. Familienintern gilt die Mutmaßung, daß Beumelburg, Kreisen des 20. Juli nahestehend, sich selbst tötete.

Unter freundlicher Mitarbeit von Rolf Beumelburg, Auckland, New Zealand.


 

Literatur

"Walter Beumelburg gestorben", in Leipziger Neueste Nachrichten, 277 (12.10.1944).

Podlech, W., "Walther Beumelburg", in: Landeskundliche Vierteljahresblätter hrsg. Gesellschaft für nützliche Forschungen (Trier, 1971).


Ende