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Busch, Harald
1904-1983

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Der jüngere Bruder von Korvettenkapitän Fritz Otto Busch. Studium der Kunstgeschichte mit Promotion. Arbeitet ab 1933 als wissenschaftlicher Assistent an der Kunsthalle Hamburg. Im November 1934 nach der Zwangspensionierung des Direktors Gustav Pauli zum Leiter der Kunsthalle erhoben erwirbt er in dieser Position das 1932 entstandene Gemälde Hülltoft Hof von Emil Nolde für die Kunsthalle - die Finanzierung läuft über eine Spende des Hamburger Lebensmitteindustriellen Alfred Voss. Busch rechtfertigt sein Eintreten für Nolde mit dem Versuch für die Werke moderner 'nordischer' Künstler einzutreten. Ihm gelingt es zudem 1935 ein neues Arrangement der Sammlungen der Kunsthalle zu rechtfertigen deren Rundgang nun mit Sälen endet, in denen der jüdische Maler Max Liebermann und Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Edvard Munch und Nolde hängen. Die Austellung eröffnet im Juli 1935 noch in dem gewagten Arrangement; einem Eklat folgt jedoch wenige Monate später die Entlassung. Die Bilder werden in das Magazin verbracht. Busch wird trotz seiner Kundgaben der Linientreue von Alfred Rosenberg als kunstpolitisch unzuverlässig eingestuft und in der weiteren Karriere behindert.

Über seinen Bruder vermittelt veröffentlicht Harald Busch 1942 zwei Bücher aktueller Kriegsberichterstattung bei Bertelsmann in Gütersloh. - die Titel bieten Kriegspropaganda mit Verherrlichungen der Kameradschaft auf See, der Photoband U-Boot auf Feindfahrt (Gütersloh: C. Bertelsmann, 1942) erscheint indes in einem Design, das in die 60er Jahre vorausweist.

 

Werk

Jagd im Atlantik. Unterseeboots-Kriegsberichte, 1.-7. Tsd. (Gütersloh: C. Bertelsmann, 1942).
— 8.-12. Tsd. (Gütersloh: C. Bertelsmann, 1943).

U-Boot auf Feindfahrt. Bildberichte vom Einsatz im Atlantik 1.-40. Tsd. (Gütersloh: C. Bertelsmann, 1942).
— (Gütersloh: C. Bertelsmann, 1944).

 

Nachlaß

Der Konflikt um Harald Buschs Arbeit für die Hamburger Kunsthalle ist dokumentiert im BA Berlin, BDC, OPG, Personalakte Harald Busch und RKK 2100.

 

Literatur

Kürschners deutscher Literatur-Kalender..Nekrolog 1971-1998, Andreas Klimt (1999), Bd. 3, S. 92

Wer ist wer? das deutsche who's who, Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin, hrsg. von Walter Habel. - XX. Ausg. von Degeners Wer ist's (1980), S. 173.


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