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Ullstein, Leopold
1826-4.12.1899

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ViereckProvisorisch: Olaf Simons, 2004/ Eingehender Artikel willkommen

 

 

Biographie
Literatur

 

 

Biographie

Sohn des jüdischen Papiergroßhändlers H. H. Ullstein, der unter anderem die Vossische Zeitung beliefert. 1848 macht sich leopold Ullstein in Berlin selbständig - als Drucker, der seine Maschinen schließlich vor allem dem Zeitungsverlegern zur Verfügung stellt. Politisch ist er vorübergehend von 1871-1877 als Stadtverordneter engagiert. Mit dem Ausscheiden aus der Politik kauft er eine Buchdruckerei mitsamt dem in ihr erscheinenden Neuen Berliner Tageblatt - aus dem Morgenblatt macht er unter dem neuen Namen Deutsche Union ein Abendblatt, das er 1878 jedoch, nachdem er von seinem Freund, dem Publizisten, Peter Langmann die Berliner Zeitung erwirbt, eingehen läßt. Das neue Blatt ist wirtschaftlich und politisch das entschieden interessantere Projekt. Zu seiner Unterbringung gründet Ullstein selben Jahres den Verlag "Berliner Zeitung Leopold Ullstein" aus dem im Verauf der Ullstein Medienkonzern erwächst.

Mit Druckerei und Verlag sowie einer eigenen Zeitungsunternehmung ausgestattet begibt sich Ullstein in den 1880ern in den Pressekrieg mit Rudolf Mosse und August Scherl als den beiden großen Rivalen.

Zu den Zielen aller drei Konkurrenten gehört es, Produktionsanlagen durch Morgen- Mittags- und Abendblätter rund um die Uhr auszulasten und durch eine Monopolisierung des Annoncengeschäfts finanziell zu konsolidieren.

Ullstein gelingt es, einen komplexen Mischkonzern aufzubauen, der mit liberalem und im Sonderfall der von ihm noch am Ende seines Lebens gegründeten Berliner Morgenpost der Sozialdemokratie nahestehendem Journalismus Politik gegenüber der wilhelminisch monarchistischen Meinungsführerschaft macht.

Mit Weitblick führte Ullstein noch zu Lebzeiten seine fünf Söhne in das Unternehmen ein. Sie gestalteten mit dem neuen Jahrhundert aus dem Zeitungskonzern einen modernen Mediengiganten. Leopopld Ullstein starb am 4.12.1899.


Ende