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Nikolaus Lackas an Börsenverein der deutschen Buchhändler wegen ausstehender Mitgliedsbeiträge seines Sohnes, 9.7.1934

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Viereck

Brief des Vaters von Matthias Lackas an Börsenverein der deutschen Buchhändler wegen ausstehender Mitgliedsbeiträge des Sohnes. Lackas senior gibt Aufschluß über desolate wirtschaftliche Verhältnisse des Sohnes und der durch eine Bürgschaft für diesen zu Schulden gekommenen Familie.

N. Lackas Lehrer i. R.

Trier, 9.7.34.
Speestr. 15

Da mein Sohn Matth. Lackas, Inhaber der Trierischen Lehrmittelanstalt, vorm. Fr. Wil. Lintz, schon längere Zeit abwesend ist, beehre ich mich, Ihr vorgenanntes Schreiben ergebenst zu beantworten.

Das Geschäft meines Sohnes, die Trierische Lehrmittelanstalt, liegt seit Erlaß der Notverordnungen der früheren Regierung total darnieder, da die Gemeinden und Schulen kein Geld haben und nur die allernotwendigsten Sachen wie Schreibwaren beschaffen können. Mein Sohn muß sich deshalb schon seit Februar [unklares Kürzel] Jahrs in Berlin ein kümmerliches Brot verdienen, indem er für eine Firma mit der er früher in Geschäftsverbindung stand, reist, aber nur soviel verdient, daß er von seinem Bruder noch unterstützt werden muß. Ich selbst leide fürchterlich unter einer Bürgschaft für sein Geschäft, die mir noch auf 1 Jahr lang [unklares Wort] 4/5 meiner Pension von 280 Mark zwangsläufig wegnimmt. Nun sind nach Ihrer Aufstellung 25,75 M Mitgliedsbeiträge offen. So sehr ich die Notwendigkeit die Mitgliedschaft und der Zahlung der Beiträge einsehen, so ohnmoglich stehen wir beide zur Zeit dem gegenüber. Ich bitte Sie deshalb, frdl. etwas Geduld zu haben und mir mitzuteilen; wie ich den Betrag evtl. in Raten tilgen kann: für Ihr frdl. Entgegenkommen danke ich ihnen schon jetzt verbindlichst. Sobald eine bessere Lage [für uns?] eingetreten ist, was wir bald erhofen, werden wir pünktlich zahlen.

Heil Hitler! Lackas sen.


Ende